im kontext von raum, bau und stadt

>Lupo-Fokus

Installation, Diaprojektor, projizierte, fokuisierende Luftpolsterfolie; Ausstellung QUOBO, Kuratorinnen: Ingrid Buschmann, Gabriele Knapstein; Jakarta 2001

Fritz Balthaus: Lupo-Fokus

>Blasenfolienprojektion

 

Das Bild bleibt diffus. So oft der Diaprojektor, gefangen in seiner automatischen Funktion, auch zoomt, es gelingt ihm nicht, ein deutliches Bild festzuhalten, ein endgültiges Resultat zu erzielen. Fritz Balthaus hat die technische Apparatur mit minimalem technischen Aufwand überlistet, indem er transparente Luftpolsterfolie, wie sie üblicherweise als schützende Hülle beim Transport von Kunstwerken Verwendung findet, in einen Kleinbild-Diarähmchen legte. In der Projektion wird ein blasenartiges Gebilde sichtbar, das sich ausdehnt, sich zusammenzieht, pulsiert und zu atmen scheint. Diese Arbeit wurde erstmals 1993 in Rahmen der Ausstellung "Exchange II" in der Zürcher Shedhalle gezeigt. Der Diaprojektor, ausgestattet mit einem Autofokus ist dazu verurteilt , einen Punkt zu fixieren, um von diesem ausgehend eine plane Projektionsfläche scharf zu stellen. So will es sein Programm. Die fokuissierende Optik aber wandert durch den ihr unbekannten dreidimensionalen Körper "Blasenfolie" und stößt auf keinen Fixpunkt. Aneinandergekoppelt münden beide Prozesse - das Fokuissieren und dessen wiederholte Verhinderung - in eine Ausweglose Endlosschleife, wobei eine Unschärfe stets die andere ablöst.

 

 Annette Tietenberg