ein Ort aktueller Kunst: Mies van der Rohes Trinkhalle wie sie bis 1970 im Ensemble des Bauhaus Dessau gestanden hat, soll als fliegender Ausstellungsbau reproduziert und einer Stadtvitrine ähnlich, verschickt und in unterschiedlichen Städten stehen; Ausführungsplanung Büro 213
Der feste Standort und traditionelle Charakter von Ausstellungsorten wird durch aktuelle Kunst in Frage gestellt. Deshalb wird hier ein Bau vorgeschlagen, der keinen festen Standort und keine Verwaltungsräumlichkeiten mehr hat. Ein solcher Bau soll klein, mobil, verwaltungsarm und unabhängig existieren.
Repro statt Retro, der Bau
Als Architektur wird ein Gebäude von Mies van der Rohe aus dem Jahre 1932 vorgeschlagen. Diese gefundene Architektur wird zum Kunstort und ‘Fliegenden Bau’ umgedeutet. So wird die 'Trinkhalle' nicht, wie ursprünglich in Dessau, in Massivbauweise gebaut, sondern in modularer Leichtbauweise ausgeführt sein. Nicht die Rekonstruktion des Original, sondern dessen Umsetzung zu Reproduktionbedingungen ist beabsichtigt.
Ort als künstlerische Arbeit
Der Ausstellungsort soll nicht mehr als gewöhnlicher Kunstort betreten werden, sondern einer Architekturvitrine ähnlich, von außen einsehbar sein. Damit wird der Bau selbst zum interpretierbaren Bestandteil einer sonst nur in ihm interpretierten Kunst. Die Eröffnung des Baus fällt mit der Ausstellung seiner selbst zusammen. Mit einem Lichtschalter im Außenbereich der Trinkhalle können die Besucher das Licht im Inneren des Kiosk anschalten, wodurch Ausstellungen jederzeit gesehen und in Betrieb genommen werden können. Der kleine Bau kann als White Cube oder Blackbox funktionieren. Als White Cube ist die Trinkhalle über ihr Verkaufsfenster einsehbar und als Blackbox wird vom Inneren auf die Mattscheibe nach außen projiziert. Das Kioskfenster wird zum Bildschirm für Beamerprojektionen, Filme oder Rechneroberflächen. Eine Aufsicht
erübrigt sich.